Theorie und Philosophie


Das kann was! - Philosophie


Texte mit Buchstabenhäufungen finden sich in Übungsbüchern zum Stimmunterricht. Mein Mann, der Schauspieler ist, kann seinen „a“-Text heute noch auswendig. „Tante Anna und Tante Agatha saßen am Anger und aßen alte Bananen ...“

Es gibt auch Texte mit „b“, mit „c“, mit „i“, ja sogar mit „qu“. Es gibt zu jedem Laut einen Text.

Ich habe das „a“ gewählt, weil es der offenste Vokal ist. Vielleicht hast Du beim Schreiben gemerkt, wie sich Dein Mund öffnet und sich dabei der Kiefer lockert und der Atem vertieft.

Du kannst Deinen Text laut lesen – und hast dabei viel Zeit, auf den Klang Deines „a“ zu hören. Spiele mit Deinem „a“, öffne es, so gut es geht, dann mach es eng, sing es wie ein Opernsänger, sprich es kehlig wie eine Schweizer Sennerin, und öffne es noch einmal zu einem warmem, liebevollen „a“.


In der Atemtherapie nach Ilse Middendorf gibt es eine Übung, die „stummes Tönen“ heißt. Dabei wählt man einen Vokal und „atmet ihn ein“. Dan „legt man ihn auf den Ausatem“, still oder mit hörbarem Ton. (Wenn man es stumm macht, sagt an auch „stilles Singen“ dazu.)

Wenn Du möchtest, atme im Alltag ab und zu ein „a“ ein. Und singe es still. Oder auch mit Ton. Wenn Du Deinen a-Text (oder auch nur einen Satz daraus) auswendig kannst, singe ihn doch zu einer spontan erfundenen Melodie.


Ebenso wie Du a’s in einem Text häufen kannst, kannst Du auch andere Dinge häufen. Zum Beispiel:

• Häufe Gesten der Liebe, in der Stunde zwischen Frühstück und Einkaufswegen.

• Häufe zärtliche Berührungen – mit der Welt oder mit Dir selbst – in eine Abendstunde

• Häufe Augenkontakt, während Du mit der U-Bahn fährst oder spazieren gehst.

• Häufe Geräusche, die Du wahrnimmst, während Du still dasitzt.

• Häufe Lächeln, in Deinem Gesicht, während Du e-Mails schreibst oder etwas

tust, das Du nicht so gerne machst.

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